Unter Wasser und über Nacht: Elbtunnel erhält neue Durchsageanlage

19. April 2019
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Hamburg, April 2019: Er ist einer der imposantesten und längsten Unterwasser-Straßentunnel der Welt: der Neue Elbtunnel in Hamburg. Mit fast 120.000 Fahrzeugen, die den 1975 in Betrieb genommenen 3,3 Kilometer langen Tunnel täglich durchqueren, muss das Bauwerk die höchsten sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllen. Das von SALZBRENNER media installierte Audioverteilsystem stellt sicher, dass Autofahrer im Notfall durch Lautsprecherdurchsagen schnell und verständlich gewarnt werden.

In den ersten drei Röhren des vieradrigen Tunnels hat sich für die Durchsagen das flexible Steuerungssystem CAS 300 von SALZBRENNER media bestens bewährt. Die Freie und Hansestadt Hamburg beauftragte den Dienstleister daher damit, auch die vierte Röhre mit einer an den Kunden angepassten Version auszustatten: Durchsagen konnten in dem Fall entweder direkt live oder alternativ über vorab produzierte Ansagentexte übertragen werden. Der Full-Service-Dienstleister punktete als langjähriger und zuverlässiger Partner mit seiner umfassenden Systemkenntnis nach dem Umbau der ersten drei Röhren.

Umbau innerhalb kürzester Zeit

Da der Elbtunnel nur nachts für den Verkehr gesperrt ist, wurden die Bestandsanlagen innerhalb von nur einer Nacht ersetzt: Die einzelnen Arbeitsschritte des im November 2018 abgeschlossenen Projekts wurden dafür bereits im Frühstadium definiert und mit dem Planer, der Firma Sprech-Fabrik von Oliver Reimann, abgestimmt. SALZBRENNER media installierte neben der Audioverteilung auch die Lautsprecher- und Verstärkerüberwachung. Sie stellen sicher, dass alle Signalwege im Notfall einwandfrei funktionieren. Eine Besonderheit: Die Lautsprecher werden durch Impedanz-Messung bei 20 kHz und somit im nicht hörbaren Bereich der Signale überwacht. Die Durchsagen kommen von zwei kundenspezifischen Sprechstellen.

Wellenritt durch den Tunnel

Die Audiospezialisten von SALZBRENNER media setzen beim Lautsprechersystem auf einen ganz besonderen Mechanismus der Tonverteilung: „Der Elbtunnel ist akustisch eine Herausforderung, weil keine schallabsorbierenden Flächen eingebracht wurden“, erklärt Projektleiter Kay Rothe von SALZBRENNER media. „Die Lösung brachte die synchronisierte Längsbeschallung nach dem SLASS-Konzept (Synchronized Longitudinal Announcement Speaker System).“ Zum Einsatz kam dabei Sondersoftware für die sequenzielle Signalwieder-gabe der R&E Kommunikationstechnik GmbH.

Während das bisher verwendete Lautsprechersystem mit den im Tunnel typischen Überlappungen des Schalls zu kämpfen hatte, macht sich die SLASS-Methode die akustischen Besonderheiten des Tunnels zunutze: Der Schall wird in Wellenfronten übertragen, die sich zeitlich synchronisiert wie eine einzelne Schallwelle durch den Tunnel bewegen: Die einzelnen Lautsprechersignale werden so verzögert, dass die Lautsprecher sie genau dann phasenrichtig abstrahlen, sobald die entsprechenden Schallwellen vom vorherigen Lautsprecher eintreffen. Ergebnis: Die Durchsagen sind deutlich klarer und verständlicher – und statt rund 800 werden nur noch 46 Lautsprecher benötigt.

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