Universität Mainz erhält neue Dolmetscheranlage
Mainz / Germersheim, Februar 2020: Wer im Dolmetschen Karriere machen will, der sollte gut in seinen zukünftigen beruflichen Aufgaben geübt sein. Der in Germersheim ansässige Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, eine der weltweit größten und bekanntesten Ausbildungsstätten für Dolmetschen und Übersetzen, erfreut sich in seinen Konferenzsälen nun neuester Technik. Modernste Audio-, Video- & Medientechnik der Firma SALZBRENNER media bietet den rund 1.200 Studierenden (ganz besonders denen des Masters Konferenzdolmetschen) beste Voraussetzungen für ihr Studium und das Üben in verschiedenen Konferenzsituationen.
Einbau in den Semesterferien
Die rund 30 Jahre alte Anlage sollte auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Als Herausforderung offenbarte sich jedoch der knappe Zeitplan, da lediglich die Semesterferien für größere Umbauten in Frage kamen. Da kein Planungsbüro involviert war, lag es am fränkischen Full-Service-Anbieter SALZBRENNER media, das Projekt von A bis Z fristgerecht umzusetzen. Reger Austausch zwischen den Projektteams von FTSK und SALZBRENNER sowie ein laufender Ausarbeitungsprozess gewährleisteten eine den sehr individuellen Anforderungen gerechte Lösung. Dabei wurde darauf geachtet, die Anlage erweiterbar zu installieren, um zukünftig weitere Säle der Uni peu à peu an den Konferenzsaal anbinden zu können.
Dolmetschanlage mit 3 Konferenzsituationen
Der Fachbereich verfügt über fünf eigenständige Dolmetschräume. Zwei dieser fünf Dolmetschräume mit insgesamt 24 Dolmetschkabinen à zwei Sprechstellen wurden erneuert. Hier finden neben Unterrichtseinheiten oder Prüfungen auch wöchentliche Konferenzen statt. Für diese Zwecke verfügen beide Räume über zusätzliche Sprechstellen, um neben dem autarken Lehrbetrieb auch für Konferenzen und Diskussionen zusammengeschlossen werden zu können. In ersterem Fall wird die Technik vollständig von Dozierenden über eine Mediensteuerung bedient. Ein Zugriff auf alle Audioparameter aus der Regie über ein vollwertiges Mischpultsystem mit einem Arbeitsplatz für jeden Raum ist zusätzlich gewährleistet. Im Konferenzbetrieb erfolgt eine Zusammenschaltung, in der von beiden Mischpultarbeitsplätzen nun die Konferenz vollständig bedient werden kann. Integraler Bestandteil der Dolmetschausbildung ist die Aufzeichnung und Analyse der Verdolmetschungen der einzelnen Kabinen über verschiedene Aufzeichnungsgeräte (Mehrspur, Stereo, Stream). Im Lehrbetrieb können die Dozierenden schon während der Verdolmetschung in einzelne Dolmetschkabinen hören und sie wahlweise auch über die Beschallungsanlage ausspielen. Weiterhin werden alle Kabinen aufgezeichnet, sodass im Anschluss die Verdolmetschungen im Plenum analysiert werden können.
Benutzerfreundliche Bedienung dank POLARIS evolution
Dabei war den Lehrenden wichtig, dass die Bedienung der Medientechnik auch ohne Techniker für technisch Ungeschulte möglichst zugänglich und intuitiv ist und auf die insgesamt 98 Kanäle je nach Bedarf zugegriffen werden kann. Weiterhin haben die Dozierenden die Möglichkeit, Zuspielquellen zu wählen sowie die Lautstärke von Einspielungen, Kabinenaufzeichnungen, Mikrofonen und „Live-Kabinen-Signalen“ anzupassen. Videoaufzeichnung zur Analyse der Körpersprache und einzelne Kabinen (Original oder Verdolmetschung) auf den Saal zu übertragen sind für den Unterricht unerlässlich. In Freitagskonferenzen ist sowohl eine Streaming-Funktion auf Knopfdruck erforderlich, als auch Bild- und Tonübertragung der zwei großen Konferenzräume in den jeweils anderen, um virtuelle Konferenzen simulieren zu können. Zu guter Letzt muss im Prüfungsszenario ein beliebiges Dolmetschpult auswählbar sein, während der Rest abgeschaltet wird, um den einzelnen Studierenden isoliert bewerten zu können.
Zentraler Punkt des Dante-Audio-Netzwerks ist ein POLARIS evolution Mischpult-System (128 Eingänge, 128 Ausgänge, 64 Busse) von SALZBRENNER. POLARIS evolution bietet grundsätzlich eine Mehrarbeitsplatz-Funktionalität, worüber sich beide Räume unabhängig über ein einziges Mischpultsystem bedienen lassen. Die Zuweisung der entsprechenden Kanäle und Mischungen zu den Arbeitsplätzen erfolgt über eine individuelle Belegung der jeweiligen Mischpultoberfläche. Durch die auf dem Markt einzigartige Automation von POLARIS evolution verfügt jeder Arbeitsplatz über eigene Automationsgruppen, die für den jeweiligen Raum die Einstellungen für den aktuellen Betrieb (Unterricht, Prüfung im Simultandolmetschen, Prüfung im Konsekutivdolmetschen, Konferenz) über die Mediensteuerung nach Auswahl über das Bedienfelds des Lehrenden laden. Diese Betriebszustände können in den Räumen unabhängig geschaltet werden. Über POLARIS evolution kann die Mediensteuerung auf jeden beliebigen Parameter des Mischpultes zugreifen. Um die Steuerbarkeit über die Bedientablets der Dozierenden realisieren zu können, werden Fader, Mute, VCA-Gruppen, M/S-Gruppen, Mischungen und Cues über die Mediensteuerung gesteuert, welche die notwendigen Bedienelemente für die Dozierenden benutzerfreundlich abbildet. Durch die Raumzusammenlegung im Konferenzbetrieb werden auch Routing-Änderungen im Dante-Netzwerk notwendig, welche ebenfalls durch POLARIS evolution durch angehängte Routing-Presets realisiert werden. Dies gilt auch für Dante-Koppelpunkte, welche nicht zum oder vom Mischpult führen. Ein Laden von Dante-Presets im Dante Controller entfällt somit vollständig und wird vom Mischpultsystem übernommen.
Auch auf Kundenseite herrscht große Zufriedenheit: „Die Komplexität unsere Anforderungen war uns von Anfang an bewusst“, so Dr. Lena Skalweit, Projektmanagerin des FTSK Germersheim. Kompetente Beratung, ein flexibles Konzept und ein reibungsloser Umbau und Service waren entscheidend für die hervorragende Umsetzung. „SALZBRENNER hat den ambitionierten Zeitplan eingehalten und wir arbeiten seit Semesterbeginn mit einer modernen, flexiblen und qualitativ hochwertigen Anlage, die die Rolle der Technikregie voll und ganz miteinbezieht“, so Dr. Skalweit weiter. Dozierende, Studierende und technische Mitarbeiter sind rundum zufrieden.